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Adoption

schwere Frage (allgemeine Aufgabe) Übersicht
 

Adoption

Wurdest du adoptiert, wenn ja warum? Wie hast du es erlebt? Wurdest du genau so geliebt wie die anderen Kinder? Wie hat deine Umwelt darauf reagiert?

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Hast du ein Kind adoptiert? Warum? Wolltest du ein Kind adoptieren?

War es schwer? Gab es Besonderheiten, die es mit leiblichen Kindern nicht gibt?

Kann man fremde Kinder lieben?

Solltest du die Aufgabe zugeteilt bekommen und du bist weder adoptiert noch wolltest du je ein Kind adoptieren, dann beantworte die Fragen wenigstens theoretisch....

 


 



Dauer: 10 Tage    Kamera: Nein    Für: Männer, Frauen, Paare    erstellt: 03.12.2022   
Kategorie 1: philosophisch    Kategorie 2: Verhalten in Situationen, Selbstreflektion, Philosophie/Religion   
Adultshop
gelöst  18.12.2022 22:19  


Zuerst meinen Dank an Bobo41, der mir die Aufgabe gegeben hat.

Die Erstlösung der Aufgabe hatte Lady Medusa, diese hatte eine richtig tolle Lösung erstellt, ich hoffe, dass ich jetzt an ihr Niveau anschließen kann.

Adoption

Nein , ich wurde nicht adoptiert.

Meine Frau und ich sind Familien-Menschen und wollten immer eine große Familie.

Wir haben sie uns einfach geleistet, wir hatten 3 leibliche Kinder und wollten gerne noch ein weiteres Kind haben. Wir hätten sicher auch noch ein Kind zeugen können, wollten aber einen Kind eine Chance geben, dass bis jetzt vom Leben „betrogen“ wurde.

Wir wollten gerne ein Kind adoptieren, hatten aber gleichzeitig Angst, ob wir in der Lage sind ein fremdes Kind ebenso zu lieben, wie das eigene.

Wir gingen zum Jugendamt und erzählten von unserem Ansinnen. Wir mussten eine Pflegeerlaubnis beantragen. Es wurden mehrere Gespräche geführt, auch mit unseren Kindern. Unser Haus wurde begutachtet, am Arbeitsplatz und in der Nachbarschaft wurden Erkundigungen über uns eingeholt.

Dann haben wir ein polizeiliches Führungszeugnis vorgelegt, dass Alles war doch recht bürokratisch.

Es waren erst ein paar Wochen vergangen, als das Jugendamt und ein 20 Monate alten Junge anbot.

Er musste der alleine stehenden Mutter entzogen werden, weil sie nur Tag und Nacht betrunken war und nicht für das Kind sorgen konnte. Das Kind war ins Krankenhaus eingeliefert worden, weil es eine starke Bronchitis hatte und die leibliche Mutter nicht in der Lage war dem kranken Kind die nötigen Medikamente zu geben.

Allerdings wurden wir gewarnt, dass Kinder aus solchen Verhältnissen einen „großen unsichtbaren Rucksack“ mit Problemen mitbringen. Die Mutter hatte auch werdend der Schwangerschaft jede Menge Alkohol konsumiert , so das das Kind an (FAS) dem Fetale Alkoholsyndrom leidet. Zunächst wurde das Kind der leiblichen Mutter gewaltsam entzogen und der Mutter wurde nahegelegt eine Entziehungskur zu machen um das Kind zurück zu bekommen.

Wir wurden gebeten, als Pflegeeltern das Kind zu betreuen.

Das Pflegekind war in seiner Ursprungsfamilie das vierte von vier Kindern , so dass es in unserer Familie den gleichen Status, als viertes von vier Kinder hatte.

Dann kam der Mitarbeiter des Jugendamtes, mit dem kleinen Jungen, komplett in rosa gekleidet ohne Schuhe, aber mit einer großen Tasche von Kuscheltieren. Es war ein recht süßes Kind und die ersten Wochen ging alles besser als erwartet. Das Jugendamt war allerdings der Meinung, dass das kein so gutes Zeichen war und die Probleme noch kommen würden. Nach etwas 14 Tagen klapperte der Junge im Wohnzimmer auf dem gefliesten Fußboden und schlug immer wieder fest mit dem Kopf auf die Fliesen. Wir nahmen das Kind in den Arm und versuchten es zu trösten und abzulenken, aber dieser Vorfall wiederholte sich immer wieder. Wir sprachen mit dem Jugendamt wo man uns nahegelegte das Verhalten einfach zu ignorieren. Das war aber sehr schwer half aber das Verhalten zu beseitigen. Der Junge war in Sprachentwicklung und motorischer Entwicklung bei weitem nicht auf dem Stand eines gesunden Kindes.

Wir versuchten den Jungen nach Kräften zu fördern. Dann kam die Gerichtsverhandlung mit der leiblichen Mutter , die ihr Kind zurück wollte. Der Richter gab ihr noch eine letzte Chance den Alkoholismus zu überwinden. Mittlerweile wurden der leiblichen Mutter alle Kinder entzogen und in einem Kinderheim untergebracht.

Mit 3 Jahren stimmte die leibliche Mutter einer Inkognito Adoption zu .

Jetzt war es unser Kind und unsere Sorge, ob wir ein fremdes Kind auch lieben können war komplett verflogen. Natürlich geht das!

Auch bei aller Mühe und Förderung war unser Sohn mit 6 Jahren nicht schulreif, so das wir von Psychologen ein Attest einholten um das Kind noch ein Jahr zurück zustellen. Dieser Arzt diagnostizierte auch noch ADHS.

Mit 7 Jahren wurde er dann eingeschult, hatte aber durch sein Fetale Alkoholsyndrom und ADHS große Probleme dem Untersicht in angemessener weise zu folgen. Er wusste immer, dass er adoptiert wurde und die Kinder in der Schule nannten ihn oft auch Stiefkind. Mit viel Engagement und Hilfe unserer Seite schaffte unser Sohn die Hauptschule und erreichte das Klassenziel immer gerade so.

Danach begann er eine Handwerkliche Lehre, die er kurz vor der Zwischenprüfung abbrach.

Er versuchte dann eine weitere Lehre, die er dann wieder kurz vor der erneut Zwischenprüfung abbrach.

Dann jobbte er in verschieden ungelernten Berufen, die er durch handwerkliches Geschick auch erfüllen konnte. Leider immer mit Mindestlohn, so dass er bis heute kaum einen Monat finanziell klar kommt.Er ist jetzt 31 Jahre alt, ein lieber Mensch, aber immer wieder mit Problemen. Er braust in Konflikt-Situationen leicht auf, betrot dann schon mal seinen Widersacher und wird dann gerne mal zu einer Geldstrafe verurteilt.Unser Sohn wäre vermutlich beleidigt, wenn er hier lesen würde, dass wir der Meinung sind, dass er eine Behinderung hat.

Auch finanziell kommt er immer wieder in Bedrängnis, so dass wir ihn oft aus der Patsche helfen „ müssen“.

Es war oft wirklich nicht leicht, aber wir bereuen nicht diesen Menschen adoptiert zu haben.