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Shades of grey

leichte Aufgabe (allgemeine Aufgabe) Übersicht
 

Wer kennt es nicht, den aktuellen Erotik-Bestseller, der jetzt auch noch in die Kinos kommen soll?!?

Manche sind gefesselt von diesem Roman, andere finden ihn einfach nur lächerlich.

Wie stehst Du zu dem Buch? Hast Du es gelesen? Erzähle uns von Deinen Gedanken. Wurdest Du erregt?

Welchen Teil fandest Du am Besten?

Und für ganz mutige: Poste uns doch ein erotisches Foto Deiner Lieblingsstelle aus dem Buch.

Entweder mit eigenem Spielzeug oder auch mit der aktuellen "Shades of grey" - Kollektion, die es in fast jedem Erotikladen zu kaufen gibt.

Anmerkung der Redaktion (zur Klärung):
Ein Foto ist für TorDler immer nett, aber bei einer leichten Aufgabe nur eine freiwillige Zugabe.



Dauer: 7 Tage    Kamera: Nein    Für: Männer, Frauen, Paare    erstellt: 04.07.2014   
Kategorie 1: erotisch    Kategorie 2: BDSM   
Adultshop
gelöst  05.03.2015 20:41  


Ich schrieb ja schon in einem Kommentar zu Marlas Lösung

daß Bücher mit mehr als 80% Adjektiven, "sein sehniger, braungebrannter, durchtrainierter Schw^W Körper, ihr dunkles, seidiges, hüftlanges, gewelltes Schamhaar" in aller Regel Schrott sind. 

Wie ich ebenda auch schon bemerkte, bin ich über die ersten Kapitel nicht hinweggekommen. Da war mir einfach zu viel Klischee - das arme unschuldige [adjektiv] [adjektiv] [adjektiv] [adjektiv] [adjektiv] Mädchen trifft rein zufällig den unfaßbar reichen schönen [adjektiv] [adjektiv] [adjektiv] [adjektiv] [adjektiv]Traumprinzen, der sie in sein Reich entführt - und natürlich lassen sich alle Mädchen von dem Versprechen von Nichtstun und Reichtum (Wo kommt der eigentlich her? Wie viele Kinder in Bangladesh und bei Foxconn haben dafür ihre Kindheit geopfert?) verführen.

Und dann so - sorry - kindisch, so unreflektiert. 

 Mir war dann meine Zeit zu schade, um da weiter drin zu lesen.

 

Aber.



Wir haben es getan. Wir waren im Kino. Und es war, nun ja, es war stellenweise wirklich lustig und über lange Strecken von der Art unfreiwilliger Komik, wie sie entsteht, wenn Stan Laurel und Oliver Hardy versuchen, ein Klavier auszuliefern.

Das scheue Reh ist nicht mal besonders schön, sondern durchschnittlich, der so unglaublich reiche Reiche ist so glatt wie ein Unterwäschemodel, so daß es schwer fällt, ihm seine behauptete schwere Kindheit abzukaufen.
Überhaupt – die schwere Kindheit. Wenn die Mutter eine drogensüchtige Prostituierte ist, da kann ja nichts draus werden, da muß das Kind ja in die BDSM-Szene abrutschen. Und wenn jemand als Jugendlicher submissiv ist, dann muß er ja als Erwachsener dominant oder sadistisch oder so werden.

Bedenklich (um ein zurückhaltendes Wort zu wählen) ist die narzißtische Selbstbezogenheit dieses Typen, diese Unfähigkeit, mit Widerspruch umzugehen, seine ständiges Grenzüberschreitungen– nicht nur sexuell, sondern generell und immer (zum Beispiel, als er einfach, ohne zu fragen, ihr Auto verkaufen läßt): ein pubertierendes Kind, das nie gelernt hat, dass es nicht der Nabel der Welt ist.
 
Das wirklich Schlimme am Film ist aber, daß der Mann (der sich zwar als dominant bezeichnet, aber sich selber nicht entscheiden kann, ob er nicht doch eher einfach nur eine extreme Bindungsangst hat) in etwa so abenteuerlich und ausschweifend ist wie man sich einen Finanzbeamten vorstellt. Die Peitschen hängen genauso ordentlich an der Wand, wie seine Krawatten in den Krawattenschubladen liegen (und praktischerweise gabs vorher einen Werbespot von Ikea zum Thema Aufräumen  - der Spot vermittelt  übrigens eine Ahnung davon, wie prickelnd der Hauptfilm dann war) und wenn irgendwas in der Realität nicht ganz so verläuft, wie er sich das vorher ausgemalt hat, wenn das Rehlein von der von ihm imaginierten Rolle in seiner Inszenierung abweicht, steht er – unfähig zu jeder Improvisation – einfach nur da und guckt aus großen dunklen Augen in die Welt, unverstanden und zutiefst verletzt. Die letzte halbe Stunde zieht sich endlos – und wenn es irgend etwas gibt, das ich im Kino wirklich unverzeihlich finde, dann sind es Filme, die langweilen.

Doch es gibt auch eine gute Botschaft: eine Jungfrau mit reinem Herzen kann auch eine solche verlorene Seele wieder auf den Pfad der Tugend zurückbringen. Leider gibt sie auf, bevor sie ihre Mission erfüllen kann – aber immerhin schafft sie es, daß die verlorene Seele auch mal Sex außerhalb des plüschigen Spielzimmers hat, auch mal in einem total spießigen – man verzeihe mir das perverse Wort – BETT. Er ist also schon auf dem Weg der Heilung, vielleicht hätte auch noch ein ganz normaler, spießiger, bigotter Durchschnittsehemann aus ihm werden können. Aber das Reh, das scheue, es scheut auch die Verantwortung der Umerziehung und geht zurück in seinen Wald. Irgendwas muß ja auch noch für die nächsten Teile der Trilogie übrigbleiben. Aber dann, vermutlich, ohne mich.